Umweltbewusst leben
11.10.2021Nachhaltigkeit für Jedermann - Mit minimalem Aufwand - Teil 2
Hier nun der zweite Teil unseres Ratgebers zur einfachen Änderungen einiger Dinge im Alltag für eine Nachhaltigere Lebensweise.
H

Holz
Viele Gegenstände gibt es nicht nur aus Kunststoff, sondern auch aus Holz oder anderen Materialien. Der Vorteil von Holz: Es wächst nach, sorgt während des Wachstums auch noch für frische Luft, muss nicht importiert werden und verrottet von Alleine, sollte es mal versehentlich wieder in der Natur landen anstatt im dafür vorgesehenen Verwertungssystem.
Heimisch
Man sollte immer darauf achten, dass man möglichst viel aus heimischer Produktion kauft. Das spart lange Transporte und damit Benzin und Abgase und sichert lokale Arbeitsplätze.
Beispiel: Holz für Bauvorhaben: Heimische Hölzer verwenden. Bei Lebensmitteln auf das Herkunftsland achten usw.
Homeoffice
Auch dies kann leider nicht jeder tun, da manche Berufe natürlich die Anwesenheit vor Ort bedingen, viele Bürojobs könnten jedoch von Zuhause erledigt werden, da fast jeder heutzutage über einen (halbwegs-) schnellen Internetanschluss und ein Telefon verfügt. Meetings und Konferenzen können problemlos über entsprechende Software abgehalten werden - vielmals völlig kostenlos. Auch Dokumente und Dateien können gemeinsam bearbeitet werden. Es gibt eigentlich keinen Grund mehr für einen reinen Bürojob jeden Tag ins Büro zu fahren, den Ölkonzernen Geld in den Rachen zu schieben und die Umwelt zu schädigen und die Straßen zu verstopfen. Der einzige Grund ist eigentlich Misstrauen oder fehlende technische Kenntnis. Versucht das doch mal in eurem Unternehmen durchzukriegen wenn ihr meint, dass Homeoffice für euch in Frage käme.
I
Inland
Man sollte immer darauf achten dass man möglichst viel aus heimischer Produktion kauft. Das spart lange Transporte und damit Benzin und Abgase und sichert lokale Arbeitsplätze.
Beispiel: Holz für Bauvorhaben: Heimische Hölzer verwenden. Bei Lebensmitteln auf das Herkunftsland achten usw.
Imker
In Deutschland gibt es mittlerweile viele Imker - sicher auch in deiner Nähe. Kaufe den Honig am besten direkt dort - so sparst du Transportwege in den Supermarkt. Und außerdem ist Honig aus deiner Nähe gesund, denn er enthält die Pollen, welche auch in deinem Umfeld in der Luft unterwegs sind - das wirkt sich positiv auf dein Immunsystem aus. Und wer weiß - vielleicht hast du Honig aus deinen eigens angepflanzten Blumen auf dem Butterbrot!
J
Jahreszeiten
Bei Obst und Gemüse solltest du ein wenig die Jahreszeiten im Auge behalten und Obst und Gemüse kaufen, welches in der aktuellen Jahreszeit auch bei uns in der Nähe wächst. So sparst du Transportwege, denn es ist fast immer alles an Obst und Gemüse im Supermarkt vorhanden, ist aber nicht die passende Jahreszeit wird dieses teilweise von weit her importiert. Es gibt im Internet „Saisonkalender“ auf denen du nachlesen kannst, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat.

K
Kinderspielzeug
Es gibt jede Menge Plastik-Spielzeug. Bei machen Dingen fragt man sich wirklich wer sich so einen Schrott ausdenkt. Entsprechend ist die Freude darüber beim Kind dann auch kurz, entweder das Spielzeug ist schnell kaputt oder es macht einfach keinen Spaß, denn auch Kinder mögen eine angenehme Haptik. Man möchte auch nicht wissen welche Schadstoffe in Billigspielzeug enthalten sind.
Mal abgesehen davon dass Kinder mit so ziemlich allem spielen können - erst recht wenn dieses gar nicht als Spielzeug gedacht ist - sollte man statt blinkendem und dudelndem Plastikschrott lieber hochwertiges Holzspielzeug kaufen.
Kinderkleidung
Kinder wachsen in den ersten Jahren dermaßen schnell aus ihren Kleidern heraus, dass diese in der kurzen Zeit kaum abgenutzt werden. Daher lohnt es sich gerade bei Kinderklamitten diese gebraucht zu kaufen und auch entsprechend wieder weiterzuverkaufen. Auf gebrauchtpreis.net könnt ihr euch eine Preisvorstellung einholen. Eine empfehlenswerte Plattform zum Kauf und Verkauf gebrauchter Kindermode ist mamikreisel.de
Kurzstrecken
Mit einem Benzin- oder Dieselbetriebenen Auto Kurzstrecken zu fahren ist gleich in mehrfacher Hinsicht schlecht. Zum Einen könnte man kurze Strecken auch anders bewältigen (Zu Fuß oder mit dem Fahrrad) - klar das klappt nicht immer, z.B. wenn man den Wocheneinkauf erledigen will. Zum Anderen werden im kalten Zustand des Motors die meisten Abgase ausgestoßen da das Benzin-Sauerstoff Gemisch „fetter“ eingestellt ist (d.h. es wird mehr Benzin als Sauerstoff zugefügt). Zum Dritten schadet es auch den Motoren wenn diese nie richtig warm werden (das gilt dann natürlich nur für häufige Kurzstrecken). Beim Dieselmotor kann es zu Verstopfungen des Rußpartikelfilter kommen - das wird teuer.
L
Lebensraum
Bei der Gestaltung unseres Gartens- oder Vorgartens sollten wir möglichst Lebensraum für Tiere und Insekten erhalten oder schaffen. Das geht einfach, indem man beim Rasenmähen z.B. einen Bereich der Wiese ungemäht lässt. Dort wächst dann hohes Gras und ggf. Wildblumen - dies bietet Platz für Bienen, Igel und mehr. Sieht schön aus und spart sogar Arbeit. Bei der Entscheidung einer Grundstücksbegrenzung sollten wir anstatt zum Zaun lieber zur Hecke greifen, welche Lebensraum für Vögel und Insekten schafft. - dies ist auch oft günstiger und die Pflege kann man für das gesparte Geld sogar einmal jährlich vom Garten- und Landschaftsbauer erledigen lassen.
Licht / LEDs

Dennoch hat auch die LED Lampe einen recht großen ölologischen Fußabdruck - nämlich in der Herstellung. Dieser ist sehr viel größer als der einer gewöhnlichen Glüh- oder Halogenlampe.
Daher sollte man LEDs bewusst einsetzen. Dort wo nur selten oder für kurze Zeit das Licht eingeschaltet wird, ist eine Glüh- oder Halogenlampe sparsamer und umweltfreundlicher. Schon gar nicht sollte man noch funktionierende Glühlampen wegwerfen und gegen LEDs tauschen, denn so groß ist die eigentliche Stromersparnis selten, ausgenommen sind Geschäftsräume in denen das Licht nahezu den ganzen Tag eingeschaltet ist.
M
Mülltrennung
Mülltrennung ist in Deutschland seit Jahren selbstverständlich. Nicht wenige Haushalte haben vier verschiedene Mülltonnen vor dem Haus stehen (Papier, Wertstoffe, Restmüll und Bio). Daher nur ein einfacher Tipp: Die Mülltrennung geht sehr viel einfacher von der Hand wenn man den Müll bereits in der Wohnung trennt und verschiedene Mülleimer bereitstellt.
Dann sollte man sich auch die 10 Sekunden nehmen und Teile aus verschiedenen Materialien vor dem Entsorgen zu trennen - das verteilt den Müll auch gleichmäßiger auf die Tonnen. Auch optimiert es den maschinellen Mülltrennungsprozess wenn z.B. Deckel und Karton der Milchpackung oder Deckel und Joghurt-Becher komplett voneinander getrennt in die Tonne gegeben werden.
Statt der Biotonne bietet sich übrigens auch ein Komposthaufen an - dort kann fast genauso entsorgt werden wie in der Biotonne (bis auf wenige Ausnahmen, z.B. Schalen von Zitrusfrüchten) und der Komposthaufen erfordert einen abgelegenen Platz im Garten und seltene aber regelmäßige Pflege. Zudem spart man sich die Gebühr für die Biotonne.
Mitbringsel
Mitbringsel die keiner wirklich gebrauchen kann, und die am Ende ggf. sogar im Müll landen, sind doppelte Verschwendung. Wenn man meint unbedingt etwas mitbringen zu müssen, dann sollte man sich sicher sein dass der Beschenkte es auch verwenden kann. Auf der sicheren Seite ist man bei Lebensmitteln bzw. Süßigkeiten. Oder Wein, hier wird im schlimmsten Fall die Glasflasche entsorgt und der Inhalt landet in der Kanalisation.
Milch
Kühe tragen einen nicht unerheblichen Teil zum Co2 Ausstoß bei. Zu der bekannten Kuhmilch gibt es eine Menge Alternativen. Ob für einen das Richtige dabei ist muss man ausprobieren - was aber Spaß macht. Wir haben z.B. mit Hafermilch einen idealen Ersatz für uns gefunden, der uns im Kaffee und im Müsli sogar besser schmeckt als Kuhmilch. Man kann damit sogar kochen und backen. Weitere Alternativen sind Mandelmilch, Kokosmilch oder auch Sojamilch (die aber auch nicht sehr nachhaltig ist). Das Selbe gilt natürlich auch für einige Milchprodukte zu denen es Ersatz gibt (Sahne, Joghurt, Schmand) - man muss sich durchprobieren und sich trauen!
N
Natürliche Materialen
Beim Kauf bestimmter Gegenstände ist es ein leichtes einfach nach Alternativen zu Plastik- bzw. Wegwerfartikel zu suchen. In vielen Bereichen wird man hier fündig:
Jutebeutel anstatt Platikbeutel, Glashalme anstatt Plastikhalme, Becher aus Emaille anstatt Plastik, Teller für die Party ebenfalls aus Emaille oder Bambus. Wachsdecken anstatt Frischhaltefolie usw.
O
Obst
Wer Obst im Supermarkt kauft packt dies oft in eine Plastiktüte. Nun gehen viele Supermärkte zwar schon dazu über, ihren Kunden wiederverwendbare Beutel aus anderen Materialien schmackhaft zu machen, aber die Plastikbeutel werden weiterhin angeboten und sind auf den ersten Blick leider die günstigste Alternative. Dabei ist eine Tüte eigentlich gar nicht nötig, verfügt doch das meiste Obst und Gemüse über eine eigene, sehr ausgetüftelte Schale, welche Zuhause ohnehin entfernt oder gewaschen wird. Man kann daher das Obst eigentlich auch lose in den Einkaufswagen oder aufs Kassenband legen. Der Vorteil: Selbst die Kassiererinnen im Discounter sind werden kurz aufgehalten und erlauben einen den Rückstand beim Einräumen des Einkaufswagens aufzuholen.
(Heiz-)Öl
Besitzt man eine Ölheizung, muss man regelmäßig den Tanklaster kommen lassen. Genau wie beim Einkauf von Flüssiggas gilt es hier den Tankwagen aus der Nähe anreisen zu lassen, und nicht um wenige Euro zu sparen ihn durch ganz Deutschland fahren zu lassen.
Onlinebestellungen
Online bestellen ist komfortabel - aber auch hier kann man einfach etwas nachhaltiger handeln, indem man z.B. Händler aus dem eigenen Land bevorzugt oder zumindest darauf achtet dass die Ware aus deutschen Lagern versendet wird - dies spart Transportwege. Bei Händler wie Amazon kann man zudem bei der Bestellung wählen dass die Artikel in „so wenig Einzellieferungen wie möglich" verpackt werden.
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